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Kalter Atlantik könnte zu schwacher Hurrikansaison führen

Der Atlantik zwischen Afrika und Südamerika ist momentan ungewöhnlich kalt. Dies dürfte direkte Auswirkungen auf die Hurrikansaison in diesem Jahr haben. In diesem Beitrag beleuchten wir diese Situation etwas genauer.
https://pixabay.com/en/beach-blue-caribbean-clouds-84531/
https://pixabay.com/en/beach-blue-caribbean-clouds-84531/

Gleich auf dem ersten Bild sieht man gut die aktuelle Temperaturverteilung auf dem Atlantik. Wobei es sich hier um Anomalien handelt, also erkennt man, wo das Wasser derzeit zu warm oder zu kalt ist. Und genau zwischen Südamerika (unten links) und Afrika (am rechten Bildrand) betragen die Abweichungen momentan rund 2 Grad.

Treibstoff fehlt

Das klingt im ersten Moment wenig, ist es aber nicht. Denn damit sich ein Hurrikan bilden kann, braucht es eine Wassertemperatur von rund 27 Grad. Diese Werte hat der tropische Atlantik üblicherweise knapp, deshalb ist das Seegebiet zwischen der Karibik und Afrika auch eine der wichtigsten Brutstätten für Tropische Stürme. Ist das Wasser nun um 2 Grad kälter, fehlt einem Hurrikan sozusagen der Treibstoff.

Blau signalisiert einen zu kalten Atlantik.
Blau signalisiert einen zu kalten Atlantik.

Dass obige Temperaturverteilung keine Momentaufnahme ist, zeigt folgende Kurve. Schon seit März ist das Wasser in dieser Region durchwegs zu kalt.Seit mehreren Monaten ist der tropische Atlantik zu kalt.

Seit mehreren Monaten ist der tropische Atlantik zu kalt.Grund hierfür war die vorherrschende Druckverteilung, zu sehen in der letzten Abbildung. Vor Westeuropa lag in den vergangenen Wochen ein kräftiges Hochdruckgebiet, an dessen Südflanke wurde frische Luft aus Osteuropa herangeführt. Durch diese war es in Marokko beispielsweise viel zu kalt, und diese kalte Luft ist anschließend aufs Meer hinausgeströmt und hat das Wasser abgekühlt.

qEin kräftiges Hoch vor Westeuropa.
Ein kräftiges Hoch vor Westeuropa.

In Summe erwarten die Meteorologen aus genannten Gründen eine sehr schwache Hurrikansaison auf dem Atlantik. Dies gilt aber nur für jene Stürme, die ihren Ursprung zwischen Südamerika und Afrika haben. In der Karibik beispielsweise kann sich dennoch ein Hurrikan zusammenbrauen.