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Staubteufel in Frankreich in 1.800 m Seehöhe

Staubteufel treten vor allem im Sommer auf, wenn die hochstehende Sonne den Boden und somit die bodennahe Luft stark aufheizt. Am Donnerstag kam es in den Alpen in Frankreich zu einem außergewöhnlichem Ereignis: In La Rosière wurde ein Staubteufel in einer Höhe von 1.800 m beobachtet!
Facebook Thibault Pth
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Ein Staubteufel ist ein kleinräumiger, vertikal ausgerichteter Luftwirbel, der durch aufgewirbelten Staub sichtbar wird. Im Gegensatz zu Tornados treten sie nicht in Zusammenhang mit Quellwolken auf, sondern bei nahezu wolkenlosen Bedingungen. Die vertikale Ausdehnung dieser Kleintromben liegt meist unterhalb 100 m, in selten Fällen können sie aber auch mehrere Hundert Meter in den Himmel ragen.

Sommerphänomen

Staubteufel (Dust Devils) treten vor allem im Sommer auf, wenn die hochstehende Sonne zu einer Überhitzung der bodennahen Luft führt. Die erwärmte Luft steigt auf und wird durch Turbulenzen oder durch Windscherung in Rotation versetzt. Am Donnerstag wurde im Wintersportgebiet La Rosière ein Staubteufel in einer Seehöhe von 1.800 m beobachtet. Dies ist nicht nur aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit außergewöhnlich, sondern auch wegen der Höhenlage! So lag der Tageshöchstwert am Donnerstag in La Rosière bei etwa 14 Grad.

Windkonvergenz

La Rosière liegt am oberen Rand eines nach Süden bzw. Südwesten ausgerichteten Hangs. Für die Entstehung des Staubteufels waren einerseits der trockene und steinige Boden entscheidend, andererseits aber auch der tagsüber aufkommende Hangaufwind. Letzterer hat vermutlich zu einer lokalen Windkonvergenz zwischen dem südlichen Hangwind und dem schwachen nordöstlichen Wind im Gipfel- bzw. Passniveau geführt.

Die Lage von La Rosière im Südosten Frankreichs.
Die Lage von La Rosière im Département Savoie in Frankreich. © google.com