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Wetter als Faktor für die Los Angeles Waldbrände

Erneut breiten sich verheerende Waldbrände an Kaliforniens Küste aus und bedrohen umliegende Nobelviertel von Los Angeles. Wieso aber kommt es dort aber in dieser Regelmäßigkeit zu solchen Waldbränden?
LA-Palisades-Fire 2025 - source: US Fish and Wildlife Service
LA-Palisades-Fire 2025 - source: US Fish and Wildlife Service

Regelmäßig kommt es in Südkalifornien zu Waldbränden. Nach ein paar etwas feuchteren Jahren schlug das verheerende Franklin-Fire in Malibu, Los Angeles im Dezember letzten Jahres um sich. Dieses wurde durch starke Santa-Ana Winde erheblich verschlimmert, was zu einer raschen Ausbreitung führte und eine Fläche von etwa 1600 Hektar verbrannte, darunter auch zahlreiche Wohnhäuser und Villen.
Nun schon wieder derart zerstörerische Waldbrände in der Region um Los Angeles. Wie kommt es so regelmäßig zu diesen Bränden?

Santa Ana Winde…

… sind föhnartige Wüstenwinde in Südkalifornien. Eigentlich ist das Klima an der kalifornischen Pazifikküste vor allem im Sommer eher sogar kühl. Der Kalifornische Strom führt kaltes Wasser aus nördlichen Breiten entlang der Westküste der USA nach Süden, was in Kombination mit meist vorherrschendem West-Wetter diese kühleren Bedingungen zur Folge hat.

In den Wintermonaten kann sich aber leichter ein Hoch über dem Großen Becken, einem Wüsten-Hochplateau in Nevada, Utah und Idaho, ausbilden, das zu den aus Nordosten kommenden Santa-Ana Winden (auch Teufelshauch genannt) führt.

Entstehung der Santa-Ana Wind als Faktor für Waldbrände – Quelle: NationalWeatherService, InsideClimate News

Von September bis März sind die Bedingungen günstig, um diese Art Fallwinde vom Hochplateau Richtung Pazifik herunter auszubilden. Die Luft durchquert dabei die Mojavewüste und erreicht als trocken-heißer Wind (in Los Angeles sind dann selbst 30 Grad in den Wintermonaten keine Seltenheit) die Küste. Mangelt es zudem an Niederschlag, trocknet die Vegetation schnell aus, Feuer können sich bilden. Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten im Zuge dieser Santa-Ana Winde (oft über 100-140 km/h) breiten sich die Feuer meist schnell und großflächig aus.

Hohe Windgeschwindigkeiten

In den letzten Tagen wurden nicht selten Windgeschwindigkeiten von 140 oder gar 160 km/h gemessen. Dies feuert natürlich bestehende Glutnester neu an. So wuchs allein das Nobel-Viertel betreffende Pacific Palisades Feuer innerhalb von 20 Minuten von 20 auf 200 Hektar an, wenige Stunden später hatte es eine Ausdehnung von 1300 Hektar erreicht. 30.000 Anwohner waren aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu evakuieren. (100 MPH entsprechen etwa 160 km/h)


Für die kommenden Tage werden aber die Winde etwas nachlassen und den Einsatzkräften ermöglichen, die Feuer einzugrenzen.

Dennoch, wie wollen die vielen Einsatzkräfte bei solchen Winden die Brände eindämmen? In folgendem Video lässt sich gut erkennen, wie Auswirkungen Sturm auf offenes Feuer haben kann und wie leicht sich dieses aufgrund des Funkenschlages ausbreiten kann:

Verheerende Zerstörungswut

Hier eine Zusammenstellung der vielen Videos aus den sozialen Netzwerken:

Aufgrund der Wetterbedingungen greifen die Feuer rasch um sich, der Funkenflug ist bei den Windgeschwindigkeiten extrem, was dazu führt, dass die Feuer auch Gebiete überspringen können und jene folglich umzingeln. So kann es passieren, dass Anwohner trotz der Warnungen noch überrascht werden:

Aus der Vogelperspektive erkennt man erst das Ausmaß der Feuer…

…und im Detail die Zerstörung:


Faktor Klimawandel

Es drängt sich natürlich die Frage auf, inwieweit der Klimawandel Ursache für diese Häufigkeit jener verheerenden Waldbrände ist. Die Beobachtungen und Analysen sind noch recht jung, die Einflussfaktoren umfangreich, aber es lässt sich definitiv erkennen, dass der bisherige Klimawandel solche Wetterkonstellationen begünstigt.

Die größten Waldbrände in Kalifornien im Laufe der Zeit. Stand: 2021

Es bleibt aber eines: auch trotz der kräftigen Winde und der extremen Trockenheit entstehen niemals einfach so Waldbrände. Gewitter mit Blitzeinschlägen in Bäumen können eine Auslöse sein, ansonsten ist die Ursache aber immer menschlich, ob absichtlich oder nicht. Jedenfalls zu befolgen sind Warnungen und Verbote bzgl. offener Feuer, Lagerfeuer, denn ein Funkenschlag bei diesen Winden ist nicht zu unterschätzen.