Extremniederschläge und Überflutungen in Queensland

Über Wochen hinweg kam es im sonst trockenen Landesinneren von Queensland wiederholt zu kräftigem und teils anhaltenden Regen. Anfang März war es zunächst der nur langsam ziehende ehemalige tropische Zyklon Alfred, der ungewöhnlich weit südlich auf die Küste von Queensland traf und sich anschließend ins Landesinnere verlagerte. Nachfolgend lenkten immer wieder Tiefdruckgebiete feuchtwarme Luftmassen aus den Tropen tief ins Outback. Ende März entluden sich schließlich auch noch die Überreste von Zyklon Dianne, der zuvor von Nordwesten Australiens einmal quer über den Kontinent gezogen war.
Laut dem australischen Wetterdienst (BOM) regnete es in einigen Regionen bis zu viermal so viel wie normalerweise im März. Gemeinsam mit den Ausläufern des früheren Zyklons Alfred Anfang des Monats sorgten diese Wetterlagen für den drittnassesten März seit Beginn der Aufzeichnungen.
Water vapour imagery highlighting the lingering upper-level low that's drawing and lifting tropical moisture over western QLD, converting it to rain. pic.twitter.com/zTaKPXjbOF
— Andrew Miskelly (@andrewmiskelly) March 26, 2025


Langsame Flutwelle rollt durchs Outback
Die Folge dieser extremen und wiederholten Regenfälle sind Überschwemmungen von einem Ausmaß, das sich in Europa kaum jemand vorstellen kann. Die überfluteten Gebiete erstrecken sich über rund 500.000 Quadratkilometer – einer Fläche so groß wie Frankreich.
🚨 Australia: Outback communities facing the worst disaster in 50 years are warned of more flooding. Fuel is scarce, and towns may be cut off for months.pic.twitter.com/vAjuumV2rP
— Volcaholic 🌋 (@volcaholic1) March 30, 2025
Besonders hart getroffen sind landwirtschaftliche Betriebe. Laut Behörden hat die Flut bereits über 140.000 Nutztiere das Leben gekostet. Zahlreiche Betriebe melden Verluste von bis zu 80 Prozent ihres Viehbestands infolge der anhaltenden Wassermassen und schlammigen Bedingungen.
Aus dem All sichtbar
Diese gewaltigen Wassermassen sammeln sich in den Flusssystemen des Cooper Creek sowie des Georgina- und Diamantina Rivers und bewegen sich nur langsam in Richtung des Kati Thanda–Lake Eyre im Süden Australiens – dem mit 17 Metern unter dem Meeresspiegel tiefsten Punkt des Kontinents. Dieses Naturschauspiel kann man in diesen Wochen sogar aus dem Weltall mitverfolgen.

Es wird noch Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Flut den See erreicht. Doch wenn es so weit ist, wird sich das normalerweise fast ausgetrocknete Becken vollständig füllen – ein Naturschauspiel, das sich im Schnitt nur vier mal pro Jahrhundert ereignet.
Adjacent passes ‼️ of Sentinel-2A and Sentinel-2B capturing both the Diamantina River and Cooper Creek 10 minutes apart on Thursday. https://t.co/uDITGSd8bJ pic.twitter.com/75AAtmxiFo
— Andrew Miskelly (@andrewmiskelly) April 10, 2025
Severe flooding in Thargomindah, Queensland, Australia pic.twitter.com/KBgPu1KKGN
— Disasters Daily (@DisastersAndI) April 1, 2025