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Extremniederschläge und Überflutungen in Queensland

Teile Australiens erlebten in den letzten Wochen die schwersten Überschwemmungen seit über 50 Jahren – besonders betroffen ist der Bundesstaat Queensland. Im März 2025 hat dort teils anhaltender und außergewöhnlich starker Regen weite Teile des sonst trockenen Outbacks unter Wasser gesetzt.
NASA Earthdata - Satellitenbild
NASA Earthdata - Satellitenbild

Über Wochen hinweg kam es im sonst trockenen Landesinneren von Queensland wiederholt zu kräftigem und teils anhaltenden Regen. Anfang März war es zunächst der nur langsam ziehende ehemalige tropische Zyklon Alfred, der ungewöhnlich weit südlich auf die Küste von Queensland traf und sich anschließend ins Landesinnere verlagerte. Nachfolgend lenkten immer wieder Tiefdruckgebiete feuchtwarme Luftmassen aus den Tropen tief ins Outback. Ende März entluden sich schließlich auch noch die Überreste von Zyklon Dianne, der zuvor von Nordwesten Australiens einmal quer über den Kontinent gezogen war.

Laut dem australischen Wetterdienst (BOM) regnete es in einigen Regionen bis zu viermal so viel wie normalerweise im März. Gemeinsam mit den Ausläufern des früheren Zyklons Alfred Anfang des Monats sorgten diese Wetterlagen für den drittnassesten März seit Beginn der Aufzeichnungen.

Rekord höchster täglicher Niederschlag im März
Rekord höchster täglicher Niederschlag im März Quelle: BOM
Höchster jemals gemessener März-Gesamtniederschlag
Top 10 Höchster jemals gemessener März-Gesamtniederschlag Quelle: BOM

Langsame Flutwelle rollt durchs Outback

Die Folge dieser extremen und wiederholten Regenfälle sind Überschwemmungen von einem Ausmaß, das sich in Europa kaum jemand vorstellen kann. Die überfluteten Gebiete erstrecken sich über rund 500.000 Quadratkilometer – einer Fläche so groß wie Frankreich.

Besonders hart getroffen sind landwirtschaftliche Betriebe. Laut Behörden hat die Flut bereits über 140.000 Nutztiere das Leben gekostet. Zahlreiche Betriebe melden Verluste von bis zu 80 Prozent ihres Viehbestands infolge der anhaltenden Wassermassen und schlammigen Bedingungen.

Aus dem All sichtbar

Diese gewaltigen Wassermassen sammeln sich in den Flusssystemen des Cooper Creek sowie des Georgina- und Diamantina Rivers und bewegen sich nur langsam in Richtung des Kati Thanda–Lake Eyre im Süden Australiens – dem mit 17 Metern unter dem Meeresspiegel tiefsten Punkt des Kontinents. Dieses Naturschauspiel kann man in diesen Wochen sogar aus dem Weltall mitverfolgen.

Satelitenbild vom 7. April 2025. Die blauen Flecken sind überflutete Gebiete, normalerweise ist es dort trocken – Quelle: NASA

Es wird noch Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Flut den See erreicht. Doch wenn es so weit ist, wird sich das normalerweise fast ausgetrocknete Becken vollständig füllen – ein Naturschauspiel, das sich im Schnitt nur vier mal pro Jahrhundert  ereignet.