Schon wieder Starkregen: Spanien droht die nächste Flutwelle

In den kommenden Stunden verlagert sich ein langsam ziehendes Höhentief von der Biskaya in Richtung Balearen und bleibt dann bis zum Wochenende über dem westlichen Mittelmeer nahezu ortsfest. Im Zusammenhang mit einem mächtigen, blockierenden Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln kommt es zu einer sogenannte „Hoch über Tief“ – Wetterlage. Solche Konstellationen gelten in der Meteorologie als äußerst stabil und können sich häufig über mehrere Tage hinweg fortsetzten.

Lokale Überflutungen zu befürchten
Mit dem anhaltendem Tiefdruckeinfluss gehen an der Ostküste Spaniens – etwa von Tarragona über Valencia bis nach Murcia – sowie auf Ibiza und Formentera in den kommenden Tagen immer wieder Schauer und Gewitter nieder. Bis inklusive Samstag zeichnen sich hier größere Regenmengen zwischen 70 und 100 mm ab. Vor allem knapp südlich von Valencia sowie örtlich aufgrund kräftigerer Gewitter sind aber auch bis zu 200-300 mm möglich. Besonders die Ortschaften direkt am Mittelmeer werden von Überflutungen stark gefährdet.

Der Klimawandel mischt sich ein
Überflutungen an der Spanischen Ostküste sind in letzter Zeit häufiger zum Thema geworden, etwa Ende September 2025 sowie auch im Herbst 2024. Der Herbst ist am Mittelmeer seit eh und je der Höhepunkt der Gewitter- und Starkregensaison, dennoch kommen heftige Ereignisse im Zuge des Klimawandels häufiger vor. Aktuell liegt die Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer mit rund 24 Grad etwa 1 bis 2 Grad über dem klimatologischen Durchschnitt für diese Jahreszeit. Dies führt einerseits zu kräftigerer und effizienterer Konvektion – aufgrund der größeren Temperaturunterschiede zwischen tieferen und höheren Schichte der Atmosphäre – und andererseits steht Schauern und Gewittern mit verstärkter Verdunstung deutlich mehr Feuchtigkeit zur Verfügung. Diese beiden Aspekte führen zu stärkeren Niederschlägen.


